Erfahrungen

Ergebnisse

der ersten großen Moderation des "Grünen Netzes Mediation" in Greven durch Christa Kriete: "Austauschforum Flüchtlingshilfe"

 

Perspektiven: Im abschließenden Plenum wurden nach der Pause die zentralen Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen vorgestellt. Der geäußerte Unterstützungsbedarf bzw. die weiter zu bearbeitenden Themen konzentrieren sich auf drei Bereiche:

1. Freiwilligenmanagement

In einzelnen Engagementfeldern werden noch neue Freiwillige gesucht. Unterstützungsbedarf wird in fachlichen Fragen (z.B. Sprach-vermittlung, Umgang mit traumatisierten Personen) geäußert. Ein wichtiges Thema, zu dem ein dringender Beratungsbedarf besteht, ist der Umgang der  Ehrenamtlichen mit emotionalen Belastungen und der eigenen Abgrenzung von den Anforderungen, mit denen sie in ihrem Engagement konfrontiert werden. Ebenfalls gewünscht werden klare Strukturen.

2. Rahmenbedingungen

Folgende Rahmenbedingungen bei der Arbeit mit Flüchtlingen stellen die Akteure vor besondere

Herausforderungen:

- In speziellen Situation, wie z.B. bei Konflikten, wenn eine Verständigung über Regeln und

Verfahrensweisen erforderlich ist, oder bei Arztbesuchen fehlen Dolmetscher für eine verlässliche

Kommunikation.

- Die Lebenssituation der Flüchtlinge (z.B. mangelnde Ortskenntnis und Mobilität, keine Tagesstruktur etc.) erschwert den Zugang zu den bestehenden Angeboten.

- Teilweise fehlt es an Material, Räumen und Finanzierungsmöglichkeiten.

3. Erfahrungsaustausch und Koordination (Netzwerk real)

Es besteht ein großer Bedarf an Austausch und Koordinierung der Aktivitäten unter Einbeziehung der

ehrenamtlichen und hauptamtlichen Akteure der bestehenden und geplanten Angebote.

4. Informationsangebote (Netzwerk digital)

Sowohl Flüchtlinge als auch Engagierte, an Begegnungsmöglichkeiten Interessierte und potenzielle Spender (Sachspenden und Geldspenden) benötigen vielfältige, an die lokale Situation angepasste, leicht zugängliche und gut aufbereitete Informationen. Wichtig ist auch die Benennung von

Ansprechpartner/innen.

Deutlich wurde der Wunsch, solche Austauschveranstaltungen häufiger anzubieten. Die Kapazität der haupt- und ehrenamtlichen Akteure für die vertiefende Bearbeitung einzelner Aspekte in  themenbezogenen Arbeitsgruppen ist extrem knapp.

Es wurde vereinbart, dass die Ergebnisse des Austauschforums in der „Steuerungsgruppe Flüchtlingshilfe“ ausgewertet und Konzepte für die Bearbeitung der offenen Themen sowie für die zukünftige Struktur der Akteure entwickelt werden. In der Steuerungsgruppe Flüchtlingshilfe koordinieren die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe Greven (Gruppen bei der Kath. Pfarrgemeinde St. Martinus und der Ev. Kirchengemeinde sowie der Reckenfelder Bürgerverein e.V.) und hauptamtliche Akteure (Integrationsagentur Greven, Caritasverband Emsdetten Greven, Stadt Greven) ihre Aktivitäten. Die Geschäftsführung liegt bei der Stadt Greven.  (Veranstaltung vom 22.11.2015)


Mediationsverfahren für die Auswahl von Wohnstandorten für Flüchtlinge in der Stadt Münster – Chancen und Risiken

Alexandra Wirtz

Masterarbeit (Master of Mediation Hagen Mai 2015) in Auszügen

 

A. Einleitung: Aufgaben –und Themenbeschreibung
Die Unterbringung von Flüchtlingen war und ist aktuell ein Thema, das viele Städte und Gemeinden sehr beschäftigt. Ende der 90´ Jahre sind viele Flüchtlinge durch den Balkankrieg nach Deutschland gekommen und mussten kurzfristig untergebracht werden. In dieser Zeit kamen in Münster bis zu 50 Flüchtlinge täglich an und viele Unterkünfte waren überfüllt. Die Unterbringung von meist mehr als 200 Personen in einer Einrichtung bedeutete für die Flüchtlinge aber auch die angrenzenden Anwohner eine erhebliche Belastung und es kam zu vielen Konflikten in den betroffenen Stadtteilen. Nachdem die `Flüchtlingswelle` zwischenzeitlich einige Jahre deutlich gesunken war, nimmt seit ca. 2-3 Jahren die Anzahl der Flüchtlinge durch die vielen Krisenherde in der Welt wieder erheblich zu. Die Stadt Münster hat daher in den Jahren 2000 / 2001 sowie 2014 Mediationsverfahren durchgeführt, um zukünftige, dauerhafte Wohnstandorte für Flüchtlinge nach verschiedenen Kriterien als geeignet oder weniger geeignet zu ermitteln. In weiteren Verfahren hat sie zudem Standards und Kriterien für eine Integration von Flüchtlingen entwickelt, diese sind jedoch nicht Gegenstand der nachfolgenden Arbeit.
Das Ziel der Untersuchung liegt zum einen darin festzustellen, ob die durchgeführten Verfahren dem öffentlichen Bereich zugeordnet werden können. Zum anderen soll dargestellt werden, welche Chancen und Risiken bei der Durchführung von Mediationsverfahren für die Auswahl von dauerhaften Wohnstandorten für Flüchtlinge bestehen. Die Arbeit geht daher [...] der Frage nach, [...] wie die Politik und die Verwaltung mit den Ergebnissen aus den Verfahren umgegangen sind und wie die Öffentlichkeit eingebunden wurde, sowie welche Chancen und Risiken bei einer Durchführung von Mediationsverfahren für die Auswahl von Wohnstandorten für Flüchtlinge bestehen... mehr s.u. als PDF im Download

Download
Auszug aus der Masterarbeit Wirtz Mediat
Adobe Acrobat Dokument 160.0 KB

Modellprojekt Köln Weiden

Unterbringung von Flüchtlingen Köln-Weiden (Roland Schüler, Mediator BM und stellv. Bürgermeister Köln-Lindenthal)