Pressestimmen

Zeitungsbericht in der Westfalenpost 12. November 2015, S. 3

Mediatoren: Hilfe bei Streit um Flüchtlinge

Hagen. Wenn an Flüchtlingsheimen künftig Menschen mit grünen Schals, Krawatten, Mützen oder T-Shirts auftauchen: Sie wollen helfen. Sie sind Mediatoren. Sie sind Teil eines bundesweiten Netzwerks, das einer Initiative der Fernuniversität Hagen entspringt..."

Download
Der gesamte Bericht als PDF:
Westfalenpost vom 12.11.2015.pdf
Adobe Acrobat Dokument 154.6 KB

Bericht über den Round Table vom 6. November 2015

"Mediation in der Flüchtlingskrise" in der FernUniversität Hagen

 

Viele machen mit beim grünen Netz!

 Von Irene Seidel

 

Hagen, 06. November 2015 - Eine Idee wird Realität. Zukünftig werden in Flüchtlingsheimen, bei Bürgerveranstaltungen oder bei Polizeieinsätzen auch Menschen mit grünen Schals, Krawatten, Mützen oder T-Shirts dabei sein. Es ist das sichtbare grüne Netz der Mediation. Die Auftaktveranstaltung mit dem "Round Table zur Mediation in der Flüchtlingskrise" an der FernUniversität Hagen brachte viele Ideen und ganz praktische Erkenntnisse. Die Initiative wurde zum Netzwerk, dank der rund 40 Engagierten, die zur Auftaktveranstaltung nach Hagen kamen. Ein wichtiges Netzelement ist dabei die Plattform „Grünes Netz Mediation“, die in raschen Schritten weiterhin ausgebaut werden soll...

Download
Der gesamte Bericht als PDF:
Bericht Round Table vom 06.11.2015.pdf
Adobe Acrobat Dokument 168.8 KB

Presseerklärung zum Roundtable des Netzwerks vom 6. November 2015

Seit Ende Oktober haben Mediatoren aus dem gesamten Bundesgebiet begonnen, ihre Kompetenzen zu vernetzen, um als "Grünes Netz Mediation" in der Flüchtlingskrise drohende Konflikte zu vermeiden oder beizulegen. Dabei möchte das "Grüne Netz Mediation" auf das Potenzial der Mediation aufmerksam machen und Mediatoren und Konfliktfälle zusammenzubringen.

Um dafür Fakten aus erster Hand zu gewinnen, fand am 6. November in der FernUniversität Hagen eine Informationsveranstaltung statt, auf der jeweils zwei Experten mit unterschiedlichen Arbeitsbereichen aus der kommunalen, der staatlichen und der karitativen Flüchtlingshilfe mit Mediatoren und Wissenschaftlern ihre Erfahrungen, Wissen und Analysen austauschten. Die Veranstaltung wurde als außerordentlich informativ gelobt. Für alle Teilnehmer erschlossen sich neue Aspekte; erste Kooperationen und Projekte wurden angestoßen.

Das "Grünes Netz Mediation – Mediation in der Flüchtlingskrise“ ist eine Initiative von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die seit dem Jahr 1998 an der FernUniversität Hagen unter Leitung von Prof. Dr. Katharina Gräfin von Schlieffen Studienprogramme für Mediation entwickeln und anbieten. Weitere Informationen zum Netzwerk finden Sie unter http://www.gruenes-netz-mediation.de. Ansprechpartner: Dr. Friedrich Dauner.


Mitarbeiter in Flüchtlingsheim berichtet  Spiegel Online 01.10.2014

 

"Wie geht Deutschland mit Menschen um, die aus ihrer Heimat geflohen sind und Schutz suchen? Ein freier Mitarbeiter eines Flüchtlingsheims erzählt von fehlenden Ärzten, zu wenig Platz und überforderten Wachmännern.  [...]

Angespannt und latent aggressiv: So würde ich die Stimmung hier im Aufnahmelager beschreiben. Für Schlafplätze wird gerade so gesorgt, doch darüber hinaus fehlt es an fast allem. Einige Wohncontainer schimmeln und sind verwahrlost, obwohl sie täglich geputzt werden. Der Geruch von Reinigungsmitteln mischt sich mit Fäkaliengestank und liegt über dem Gelände, wenn der Wind falsch weht. Familien mit mehreren Kindern sind auf wenigen Quadratmetern untergebracht. Mittwochs und freitags ist ein Arzt vor Ort, jeden Donnerstag kommt der Kinderarzt. Zwei Mediziner für mehr als tausend Menschen - das ist lächerlich wenig. Immer wieder begegnen mir Bewohner mit verschleppten Krankheiten oder infizierten Wunden, weil sie nicht rechtzeitig versorgt wurden. [...]

 

„Wir brauchen dringend geschulte Mediatoren, die bei ethnischen und religiösen Konflikten zwischen den Bewohnern vermitteln können. Denn wo so viele verschiedene Kulturen auf engstem Raum zusammenleben, ist es kein Wunder, dass irgendwann Emotionen hochkochen und es dann auch mal knallt. So häufig kommt das aber nicht vor. Wir müssen verstehen, dass die Flüchtlinge Furchtbares erlebt haben, zum Teil schwer traumatisiert und frustriert sind. Wenn man sensibel und vorsichtig auf sie eingeht, lassen sich Streitereien schnell wieder schlichten. [...]"